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Plötzlich Führungskraft – Was nun?!

Gerade Menschen, die neu in eine Führungsrolle rutschen, fühlen sich oft überrumpelt: Plötzlich ist man nicht mehr "Teil des Teams", sondern "die Führungskraft" – mit ganz neuen Erwartungen, Unsicherheiten und oft wenig Vorbereitung.

In diesem Artikel erfährst du:

  • warum es normal ist, sich überfordert zu fühlen

  • welche 3 Dinge du als Erstes klären solltest

  • wie du deine neue Rolle selbstbewusst (und menschlich!) füllst


Der Sprung ins kalte Wasser

Plötzlich Führungskraft zu sein fühlt sich für viele an wie ein Sprung ins kalte Wasser – und das ist völlig normal. Denn du wechselst nicht nur die Position, sondern auch die Perspektive und trägst Verantwortung – nicht nur für Aufgaben, sondern für Menschen, Prozesse und Ergebnisse. Das ist eine echte Umstellung!

Kein Wunder also, wenn sich der Kopf anfühlt wie ein Dschungel aus Fragen:

  • Muss ich jetzt anders auftreten?

  • Wie viel Nähe zum Team ist noch okay?

  • Darf ich überhaupt Fehler machen?

  • Was, wenn ich keine Antworten habe?


Die gute Nachricht: Diese Gedanken sind kein Zeichen von Schwäche – sondern ein Zeichen von Bewusstsein. Du nimmst deine neue Rolle ernst. Es schützt dich davor, „Führung nach Vorschrift“ zu machen – und statt dessen deinen eigenen Stil zu finden. Und genau das ist der erste Schritt in gute Führung.


Führungsrolle übernehmen: Erstmal Orientierung schaffen


Bevor du in operative To-dos versinkst, lohnt es sich, ein paar Fragen zu klären:


1. Was wird konkret von mir erwartet?

Oft gibt es vage Ansagen wie „Du sollst das Team zusammenhalten“ oder „Wir brauchen jetzt Struktur“. Klingt gut – aber was heißt das in deinem Alltag?

Tipp: Kläre deine Rolle mit deiner eigenen Führungskraft. Frag nach konkreten Zielen, Prioritäten und Spielräumen.


2. Was brauche ich, um gut führen zu können?

Führung ist kein Talent, sondern ein Handwerk. Und das darf gelernt werden! Coaching, Mentoring oder gute Bücher können dir helfen, deinen Führungsstil zu entwickeln. Nimm dir also die Zeit dafür und frage gerne nach (finanzieller) Unterstützung für deine weitere Ausbildung.


3. Wie will ich als Führungskraft wahrgenommen werden?

Authentizität ist Trumpf. Du musst niemanden kopieren – aber du darfst gestalten. Überleg dir: Was ist mir wichtig? Was will ich vorleben? Wofür möchte ich stehen? Schreib dir die Antworten auf und kehre regelmäßig zu diesen Fragen und Antworten zurück. Such dir auch gerne Netzwerke und MentorInnen, um Herausforderungen zu besprechen und dich auszutauschen.


Zwischen Nähe und Klarheit: Führen auf Augenhöhe


Ein häufiger Stolperstein: die Balance zwischen Kollegialität und Führungsverantwortung. Plötzlich sitzt du nicht mehr „in der Runde“, sondern leitest sie. Das kann verunsichern und das nicht nur dich, sondern auch dein Team.


Die große Frage lautet: Wie bleibe ich nahbar, ohne mich zu verlieren? Und gleichzeitig: Wie übernehme ich Verantwortung, ohne distanziert zu wirken?


Die Antwort liegt in einer klaren inneren Haltung – und im Mut, diese Rolle bewusst zu gestalten.

Denn Führung heißt nicht, „höher“ zu stehen. Sondern den Raum zu halten, Entscheidungen zu treffen, Orientierung zu geben und dabei Mensch zu bleiben.


Für mich gehört dazu:
  • Klar zu kommunizieren, was du brauchst – und was du gibst

  • Feedback zu geben und anzunehmen – wertschätzend, ehrlich, konstruktiv

  • Konflikte nicht zu vermeiden, sondern aktiv anzusprechen

  • Verlässlichkeit auszustrahlen, ohne dich zu verbiegen


Diese Balance ist kein Zustand – sie ist ein Prozess. Und du musst ihn nicht perfekt beherrschen. Wichtig ist: Präsenz statt Perfektion. Haltung statt Härte. Deine Mitarbeitenden brauchen keine unfehlbare Führungskraft. Sie brauchen eine, die ansprechbar, klar und echt ist – und den Mut hat, sich weiterzuentwickeln.


Mein Fazit? Führung beginnt bei dir


Herzlichen Glückwunsch – und willkommen auf einer spannenden Reise.

Du musst nicht alles sofort können. Aber du darfst anfangen:

  • zu beobachten

  • zu klären

  • zu gestalten


Und wenn du merkst, dass du auf diesem Weg Unterstützung brauchst – hol sie dir. Führung ist kein Solo-Projekt.

 
 
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